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Korrespondenz

INSULIN GLARGIN: KREBSVERDACHT AUSGERÄUMT?

In Hessen wird das von der Arbeitsgruppe um Prof. M. BERGER entwickelte Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-1-Diabetes (intensivierte Insulintherapie) für gesetzlich Versicherte vom Schulungsprogramm PRIMAS abgelöst. Im BERGER-Programm wird darüber informiert, dass gentechnisch veränderte Insuline möglicherweise krebsfördernd wirken (vgl. a-t 2009; 40: 67-8), was in PRIMAS unterbleibt. Ist es zur angekündigten "eingehenden Untersuchung" durch die europäische Zulassungsbehörde EMA gekommen, und gibt es neuere Erkenntnisse, die es rechtfertigen, diese Problematik zu ignorieren?

N.N. (Name etc. im a-t 5/2016 genannt)

Rekombinante Modifizierung des Insulinmoleküls beeinflusst nicht nur die Pharmakokinetik, sondern kann auch zu einer veränderten Affinität zum Insulinrezeptor und insbesondere zum Rezeptor des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor (IGF) 1 führen, der eine Rolle beim Tumorwachstum spielt. Dass die hiermit verbundenen verstärkten mitogenen Effekte relevant sein können, zeigt die Erfahrung mit dem Insulinanalog "B10Asp", das für beide Rezeptoren eine erhöhte Affinität aufweist, im Tierversuch mit Ratten zu Brusttumoren führte (a-t 2004; 35: 32-3) und daher nie auf den Markt gelangte.

Ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Insulinanaloga und erhöhtem Krebsrisiko wird insbesondere für Insulin glargin (LANTUS u.a.) diskutiert (a-t 2008; 39: 50-1 und 2009; 40: 67-8).  mehr 

© 2016 arznei-telegramm, publiziert am 13. Mai 2016

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