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MULTIORGANVERSAGEN NACH ANTIEPILEPTIKUM
LAMOTRIGIN (LAMICTAL)

Lamotrigin (LAMICTAL), das als Zusatz-Antiepileptikum die Häufigkeit therapieresistenter Anfälle senkt (vgl. S. 51), fällt durch ausgeprägte immunogene Effekte auf (a-t 11 [1993], 128; 11 [1994], 109). Während der klinischen Prüfung starben drei Anwenderinnen mit Status epilepticus an dissiminierter intravasaler Gerinnung und Multiorganversagen (vgl. a-t 8 [1993], 78).1,2 Als Ursache wird neben Lamotrigin eine schwere Rhabdomyolyse nach Status epilepticus diskutiert.2,3

Britische Kollegen berichten über eine 45jährige Frau mit komplexen partiellen Anfällen, die nach zweiwöchiger Einnahme von Lamotrigin neben Carbamazepin (TEGRETAL u.a.) und Clonazepam (RIVOTRIL, ANTELEPSIN) zunehmende Ataxie, Hautausschlag sowie schwere Verbrauchskoagulopathie, Rhabdomyolyse und Nierenversagen erleidet. In der Vorgeschichte der Patientin fehlen generalisierte Krampfanfälle. Ein ataxiebedingter Sturz kurz vor der Klinikaufnahme zog nur kleine oberflächliche Verletzungen nach sich. Die Autoren führen das Syndrom daher auf direkten Einfluß von Lamotrigin zurück.4

Wir bitten unsere Leser, Störwirkungen des noch wenig erprobten Lamotrigin an das NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION zu melden.

1

Drug Ther. Bull. 30 (1992), 75

2

YUEN, A. W. C., D. J. BIHARI: Lancet 340 (1992), 618

3

BRODIE, M. J.: Lancet 339 (1992), 1397

4

SCHAUB, J. E. M. et al.: Lancet 344 (1994), 481


© 1995 arznei-telegramm

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