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Nebenwirkungen

BRADYKARDIE UNTER ANTIHISTAMINIKUM FEXOFENADIN (TELFAST U.A.)

Das niederländische Pharmakovigilanzzentrum Lareb berichtet über drei Patienten, die wegen Allergie den H1-Antagonisten Fexofenadin (TELFAST, Generika) einnehmen und bradykard werden. Alle drei werden stationär aufgenommen. Ein Patient muss reanimiert werden und erleidet einen hypoxischen Hirnschaden. Keiner hat eine kardiale Vorerkrankung. In der europäischen Eudravigilanz-Datenbank sollen neun weitere Berichte dokumentiert sein. Der zu Grunde liegende Mechanismus bleibt unklar. Eine QT-Verlängerung wird nur einmal beobachtet. Sieben Meldungen über AV-Blockierung unter Fexofenadin in der Eudravigilanz-Datenbank, die bei drei Patienten mit Bradykardie einhergeht, könnten auf einen Einfluss von Fexofenadin auf den AV-Knoten hinweisen.1 Fexofenadin ist der wirksame Metabolit des kardiotoxischen Terfenadin (TERFENADIN AL; a-t 1997; Nr. 12: 122). Tachykardie wird in der Fachinformation von TELFAST genannt,2 nicht jedoch Bradykardie. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegt ein Bericht über Bradykardie unter Fexofenadin vor.3

  1 Lareb: "Fexofenadine and bradycardia", Stand Juli 2009, zu finden unter:
http://www.lareb.nl
  2 Sanofi Aventis: Fachinformation TELFAST 180 mg, Stand Juli 2009
  3 BfArM: Schreiben vom 5. März 2010

© 2010 arznei-telegramm, publiziert am 12. März 2010

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