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Glinide bei Typ-2-Diabetes ohne Nutzenbelege

Ein klinischer Nutzen von Repaglinid (NOVONORM; a-t 1998; Nr. 11: 100-1) und Nateglinid (STARLIX; a-t 2001; 32: 52) bei Typ-2-Diabetes ist nicht belegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine systematische Übersicht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach Auswertung von zehn mindestens 24-wöchigen randomisierten kontrollierten Studien. Keine der ausgewerteten Studien dauert länger als 14 Monate. Der Einfluss der seit zehn bzw. acht Jahren in Deutschland vermarkteten Glinide auf klinische Endpunkte wie diabetische Folgeerkrankungen oder Sterblichkeit ist nicht untersucht. Vergleiche der Glinide mit anderen Antidiabetika liegen nur für Metformin (GLUCOPHAGE, Generika) und Sulfonylharnstoffe vor. Klinische Vorteile, zum Beispiel im Hinblick auf Hypoglykämien, Gewichtszunahme oder schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, lassen sich daraus weder für Repaglinid noch für Nateglinid sichern (IQWiG: Glinide zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2, Abschlussbericht A05-05C vom 6. April 2009; http://www.iqwig.de/download/A05-05C_Abschlussbericht_Glinide _zur_Behandlung_des_Diabetes_mellitus_Typ_2.pdf). Wir sehen nach wie vor keine Indikation für die teuren Mittel, -Red.

© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 12. Juni 2009

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