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Pankreatitis auch unter transdermalem Rivastigmin (EXELON)

Nach zwei NETZWERK-Berichten über schwere Pankreatitis in Verbindung mit der Einnahme des Cholinesterasehemmers Rivastigmin (EXELON; vgl. a-t 2002; 33: 66) betrifft ein dritter Bericht jetzt das Pflaster: Nach vierwöchiger Anwendung stirbt eine 85-Jährige an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (NETZWERK-Bericht 15.076). In der deutschen Fachinformation heißt es, Pankreatitis sei "lediglich unter EXELON (...) zum Einnehmen und nicht in den klinischen Studien" zu transdermalem Rivastigmin "beobachtet worden" (Novartis: Fachinformation EXELON transdermales Pflaster, Stand Sept. 2007). Der US-amerikanischen Produktinformation zufolge (Stand Juli 2007) sind dagegen in klinischen Studien mit dem Pflaster Entzündungen der Bauchspeicheldrüse mit einer Häufigkeit von 0,1% bis 1% aufgetreten. Auf unsere Anfrage, wie viele Pankreatitiden in Verbindung mit der transdermalen Zubereitung des Antidementivums bekannt seien, bleibt Novartis eine klare Antwort schuldig (Schreiben vom 11. Sept. 2008). Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) liegt ein Bericht zu einer nichttödlichen Pankreatitis unter dem Pflaster vor bei zehn Berichten zu Pankreatitis unter Rivastigmin insgesamt (AkdÄ: Schreiben vom 22. Sept. 2008).

© 2008 arznei-telegramm, publiziert am 2. Oktober 2008

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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