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Pergolid (PARKOTIL) gegen Restless-Legs-Syndrom: Bislang ist hierzulande kein Arzneimittel zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms zugelassen. Die vor allem nachts oder in Ruhe auftretenden unwillkürlichen Beinbewegungen sprechen am besten auf dopaminerge Medikamente wie Levodopa plus Dekarboxylasehemmer (MADOPAR u.a.) oder Pergolid (PARKOTIL) an (a-t 4 [1998], 38). Auch neuere Dopaminagonisten wie Pramipexol (SIFROL) sollen die Beschwerden verringern (MONTPLAISIR, J. et al.: Neurology 52 [1999], 938). Kleine, methodisch gute plazebokontrollierte Studien bestätigen jetzt den Nutzen von Pergolid. Bei allen 8 bzw. 28 Patienten, die den Mutterkornabkömmling einnehmen, verschwinden die Beschwerden weitgehend. Die Schlafdauer verlängert sich, verglichen mit Plazebo, von viereinhalb auf sechs Stunden (EARLEY, C. J. et al.: Neurology 51 [1998], 1599; WETTER, T. C. et al.: Neurology 52 [1999], 944). In einer Vergleichsstudie mit nur 11 Patienten bessert Pergolid Beschwerden bei allen Behandelten deutlich, Levodopa dagegen nur bei einem. Auch können die Patienten unter Pergolid länger schlafen. Positive Effekte lassen sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren nachweisen (STAEDT, J. et al.: J. Neural Transmiss. 105 [1998], 265). Wie für Levodopa ist auch für Pergolid ein relevanter Nutzen bei urämischen Patienten mit Beinbeschwerden fraglich (PIETA, J. et al.: Sleep 21 [1998], 617). Störwirkungen wie Übelkeit (24%), Verstopfung (11%) und Kopfschmerzen (5%) sind häufig, führen in den Studien jedoch nicht zum Abbruch der Behandlung. Der Dopaminagonist scheint sich in Dosierungen zwischen 0,25 mg und 0,5 mg zur Nacht insbesondere für Patienten mit schwerem idiopathischem Restless-Legs- Syndrom zu eignen, -Red.


© 1999 arznei-telegramm

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