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Beta2-Agonist versus Leukotrienrezeptorantagonist bei Asthma bronchiale: In der Behandlung des stabilen Asthma bronchiale ist die erste Vergleichsstudie zwischen dem lang wirkenden Betaagonisten Salmeterol (SEREVENT u.a.) und dem Leukotrienantagonisten Zafirlukast (USA: ACCOLATE) veröffentlicht. Knapp 300 Patienten, mehr als 80% mit inhalativen Steroiden behandelt, inhalieren zusätzlich zweimal täglich zwei Hub (= 2 x tgl. 50 µg) Salmeterol oder nehmen zweimal 20 mg Zafirlukast ein. In beiden Gruppen bessern sich innerhalb von vier Wochen Lungenfunktion und Asthmasymptome gegenüber dem Ausgangsbefund. Salmeterol ist Zafirlukast überlegen: Die morgendliche exspiratorische Spitzenflussrate (PEF) erhöht sich unter dem Betaagonisten um 30 l/min gegenüber 13 l/min unter dem Leukotrienantagonisten. Völliges Fehlen von asthmasymptomen während des Untersuchungszeitraums berichtet jeder Vierte unter Salmeterol, jeder Zehnte unter Zafirlukast. Jeder dritte Salmeterolanwender kann auf zusätzliche Bedarfsmedikation verzichten, nur jeder Zehnte unter Zafirlukast (BUSSE, W. et al.: J. Allergy Clin. Immunol. 103 [1999], 1075). Der Gebrauch lang wirkender Betaagonisten birgt allerdings Risiken. Eine suboptimale Behandlung des entzündlichen Prozesses wird möglicherweise kaschiert. Toleranz gegenüber Betaagonisten kann sich entwickeln und das Ansprechen kurz wirkender Betamimetika bei akuten Asthmaanfällen reduzieren (LIPWORTH, B. J.: Brit. Med. J. 318 [1999], 380; a-t 8 [1998], 75). Für die routinemäßige Anwendung von Leukotrienantagonisten sehen wir keine Indikation (a-t 5 [1998], 46). Für eine chronische Erkrankung wie Asthma bleiben länger dauernde Studien abzuwarten, -Red.


© 1999 arznei-telegramm

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