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Fokal-noduläre Hyperplasie der Leber nach langjähriger Einnahme der "Pille: Bei einer beschwerdefreien 37jährigen Frau findet sich sonographisch ein 6 cm großer, echodichter Rundherd in der Leber. Kernspintomographie und Computertomographie erlauben keine eindeutige diagnostische Zuordnung. Mit hepatobiliärer Funktionsszintigraphie stellt sich der Befund als fokal-noduläre Hyperplasie dar. Die Frau verhütet seit etwa 16 Jahren mit OVANON (0,05 mg Ethinylestradiol, 2,5 mg Lynestrenol). Regelmäßige Ultraschallkontrollen lassen nach Absetzen des Hormonpräparates im Verlauf von drei Jahren eine Abnahme der Tumorgröße erkennen. In der Echogenität gleicht sich die Hyperplasie dem umgebenden Lebergewebe an (Bremer Modell/NETZWERK-Bericht 8939). Das Risiko gutartiger Lebertumoren (fokal-noduläre Hyperplasie, Adenom) steigt unter Einnahme oraler Kontrazeptiva auf das Vierzigfache (DUKES, M. N. G. [Hrsg.]: "Meyler's Side Effects of Drugs", 13. Aufl., Elsevier, Amsterdam 1996, Seite 1250). Schmerzen, Einblutungen bis zum hämorrhagischen Schock und auch maligne Entartung kommen vor. Spontane Rückbildung nach Absetzen der Hormonpräparate ist beschrieben, jedoch nicht regelmäßig zu erwarten. Daher wird bei großen Tumoren mit Blutungsgefahr die operative Entfernung empfohlen (EISENBURG, J.: Dtsch. Ärztebl. 88 [1991], B-1054).


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