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                            a-t 1996; Nr. 7: 65nächster Artikel
Im Blickpunkt



Ferienzeit: Erhöhen Lichtschutzmittel Melanomrisiko? Für die begehrte sonnengebräunte Haut bezahlen vor allem hellhäutige Menschen mit Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs. Die Bräunung selbst ist, wie man heute vermutet, direkte Folge einer DNA-Schädigung durch ultraviolette Strahlen. Zuverlässigen Schutz bietet dicht gewirkte bedekkende Kleidung. Intensive Mittagssonne ist möglichst ganz zu meiden. Die meisten Lichtschutzmittel auf dem deutschen Markt schirmen heute die Haut gegen UVB- und - jedoch nicht standardisiert - gegen UVA- Strahlen ab. Der UVB-Anteil des Lichts (5%) ist in erster Linie für Sonnenbrand verantwortlich und gilt als Hauptursache bösartiger Nicht-Melanom- Hauttumoren. Nach neueren Beobachtungen sollen Sonnencremeanwender ein erhöhtes Melanomrisiko haben. Unzureichender Schutz vor UVA-Strahlen (z. B. ältere Präparate), die für diesen Krebstyp möglicherweise von Bedeutung sind, könnte den überraschenden Befund erklären. Denkbar ist auch, daß UV-Blocker die immunsuppressive Wirkung des ultravioletten Lichts nicht ausreichend verhüten. Der Schutz geht zudem verloren, wenn die Mittel gebraucht werden, um den Aufenthalt in der Sonne maximal zu verlängern - eine gängige Vermarktungsstrategie für Lichtschutzmittel (MCGREGOR, J. M., A. R. YOUNG: Brit. Med. J. 312 [1996], 1621/ati d).


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