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Nikotin gegen Colitis ulcerosa? Nikotin – ein bekanntermaßen gesundheitsschädliches Tabakalkaloid – könnte auch nützliche Effekte haben. Nach vorläufigen Daten soll es nicht nur die Gedächtnisleistung von ALZHEIMER-Patienten positiv beeinflussen, sondern auch den Verlauf der ulzerösen Kolitis. In einer kontrollierten Studie erhalten 72 Patienten mit rezidivierender linksseitiger Colitis ulcerosa neben Mesalazin (CLAVERSAL u.a.) und niedrigdosierten Glukokortikoiden zusätzlich sechs Wochen lang täglich ein Nikotin (NICOTINELL TTS u.a.)- oder Plazebopflaster. Klinische, endoskopische und feingewebliche Krankheitszeichen bessern sich unter täglich 5 bis 25 mg Nikotin deutlicher als unter Plazebo. 17 (49%) von 35 Nikotin-behandelten Patienten sind nach Studienablauf beschwerdefrei, verglichen mit 9 (24%) von 37 aus der Kontrollgruppe (PULLAN, R. D. et al.: N. Engl. J. Med. 330 [1994], 811 / ati d). Therapieempfehlungen lassen sich aus der kleinen Studie nicht ableiten. Es fehlt die objektive Absicherung der erfaßten weichen und subjektiven Erfolgskriterien. So bleibt die Zahl der Teilnehmer mit vollständiger endoskopischer und histologischer Remission offen. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung läßt sich nicht erkennen. Hypothesen über die Wirkungsweise fehlen (HANAUER, S. B.: N. Engl. J. Med. 330 [1994], 856).


© 1994 arznei-telegramm

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