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Dexamethason (FORTECORTIN u.a.) für Kinder mit bakterieller Meningitis: Das zur Hirndrucksenkung bei entzündlicher Begleitreaktion zerebraler Tumoren verwendete Kortikoid Dexamethason (FORTECORTIN u.a.) mindert auch als Adjuvans bei Kindern mit bakterieller Gehirnhautentzündung neurologische Folgeschäden wie Lähmungen und Krampfleiden sowie insbesondere Hörstörungen. In einer Schweizer Studie erhalten 115 klinisch an bakterieller Meningitis erkrankte Kinder im Alter zwischen drei Monaten und 16 Jahren zehn Minuten vor der ersten Ceftriaxon (ROCEPHIN)-Injektion und anschließend zwei Tage lang alle zwölf Stunden 0,4 mg/kg KG Dexamethason oder Plazebo. Bei allen Kindern bessert sich der Zustand schnell. Innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn sind alle Liquorkulturen in Verum- und Kontrollgruppe negativ. 15 Monate nach Klinikentlassung finden sich bei drei (5%) von 60 kortikoidbehandelten Kindern Folgeschäden: Zwei hören schlechter, ein Kind ist taub. Dagegen hinterläßt die Meningitis in der Plazebogruppe bei insgesamt neun (16%) von 55 Patienten Schäden am Nervensystem und/oder Hörstörungen. Drei dieser Kinder sind völlig ertaubt. Die Schweizer Studie bestätigt mit diesem Ergebnis ältere Untersuchungen. Die Autoren empfehlen, Kinder mit bakterieller Meningitis zusätzlich mit Dexamethason nach oben genanntem Dosisregime zu behandeln (SCHAAD, U. B. et al.: Lancet 342 [1993], 457; Drug Ther. Bull. 32 [1994], 16).


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