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Theophyllin (SOLOSIN u.a.)-Intoxikation – Vorbeugung und Behandlung: Theophyllin (SOLOSIN u.a.) erweitert durch direkte Wirkung auf die glatte Muskulatur die Bronchien. Zudem hemmt es offenbar Entzündungsprozesse, die beim drei bis vier Stunden nach einem akuten Anfall einsetzenden späten Asthma dominieren (EPSTEIN, P. E.: Ann. Intern. Med. 119 [1993], 1216). Die therapeutische Breite des Purin-Abkömmlings ist gering (erwünschte Serumspiegel 6-20 mg/l [33-111 mmol/l]). Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Tachykardie und Muskelzittern deuten auf eine leichte Intoxikation. Schwere Vergiftungen mit Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfällen (vgl. a-t 12 [1988], 105) können tödlich enden. Nach einer prospektiven Studie mit 249 Theophyllin-Intoxikierten tragen Patienten unter Dauermedikation ein größeres Risiko schwerer Vergiftungen als diejenigen, die einmalig eine zu hohe Dosis erhalten haben und bei denen die Schwere der Vergiftung mit dem Theophyllinspiegel korreliert. Das Risiko schwerer toxischer Symptome läßt sich hingegen bei Dauerbehandelten anhand der Theophyllinkonzentration im Blut nicht vorhersagen. In dieser Gruppe sind vor allem die Älteren gefährdet. Sie sollen engmaschig überwacht werden. Bei akuten Vergiftungen durch Theophyllin per os mit Spiegeln unter 100 mg/l (555 mmol/l) soll mehrfach eingenommene Aktivkohle (KOHLE PULVER u.a.) schweren Vergiftungssymptomen vorbeugen, bei starkem Erbrechen Hämoperfusion. Diese ist bei Konzentrationen über 100 mg/l immer erforderlich. Für über 60jährige mit chronischer Theophyllin- Intoxikation empfiehlt sich die Hämoperfusion bereits bei Werten ab 30 mg/l (167 mmol/l) (SHANNON, M.: Ann. Intern. Med. 119 [1993], 1161).


© 1994 arznei-telegramm

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