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ORALCEPHALOSPORIN CEFTIBUTEN (KEIMAX)

Vor allem mit dem angeblich guten Geschmack1 wirbt Essex/Thomae für das im Oktober 1993 eingeführte Oralcephalosporin Ceftibuten (KEIMAX).1 Das Betalaktamantibiotikum wirkt hauptsächlich im gramnegativen Bereich, nicht aber gegen Pseudomonas, Anaerobier sowie grampositive Staphylokokken und Enterokokken.2 Trotz der relativ kurzen Halbwertszeit von 2,5 Stunden empfiehlt der Hersteller die einmal tägliche Einnahme von 400 mg für Erwachsene. Zu Mahlzeiten ist ein Abstand von mindestens einer Stunde einzuhalten, da sonst die Wirkstoffaufnahme um bis zu 20% verringert sein kann.3

Akute Mittelohrentzündung und komplizierte sowie rezidivierende Harnwegsinfekte im Kindesalter lassen sich mit Standardantibiotika klinisch genausogut heilen wie mit Ceftibuten.4,5 Etwas häufiger als Co-trimoxazol (BACTRIM u.a.) oder Penicillin V (ISPENORAL u.a.) saniert das Oralcephalosporin den Keimbefall bei wiederkehrenden kindlichen Blasenentzündungen (98% versus 88%)5 sowie bei Scharlach und Halsentzündung mit betahämolysierenden A-Streptokokken (91% versus 80%).6 Mit solchen klinisch nicht relevanten Unterschieden läßt sich jedoch keine breite Anwendungsempfehlung des teuren (vgl. Kasten) Reservemittels in der Allgemeinpraxis rechtfertigen.

Unerwünschte Effekte entsprechen mit Durchfall einschließlich pseudomembranöser Kolitis, Hautreaktionen, Leber-, Nieren- und Blutschäden denen anderer Betalaktamantibiotika.


© 1994 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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