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Wie zuverlässig wirkt die Mikropille LOVELLE? Fast zwei Drittel (21) der uns bislang zugegangenen (33) Berichte über ungewollte Schwangerschaften trotz Einnahme hormoneller Kontrazeptiva betreffen das Zweiphasen-Präparat OVIOL. Viermal versagte das Dreiphasen-Präparat TRIQUILAR (vgl. a-t 9 [1990], 84). Die am niedrigsten dosierte Mikropille LOVELLE (20 µg Ethinylestradiol, 150 µg Desogestrel) soll zuverlässig kontrazeptiv wirken (HUBER, J. C., zit. nach Ärzte Ztg. vom 26. Mai 1993). Ein Gynäkologe aus Süddeutschland berichtet uns nun über fünf normalgewichtige Frauen, die unter Einnahme von LOVELLE schwanger wurden. Einnahmefehler sowie Interaktionen mit Medikamenten, Infektionskrankheiten, Durchfall oder Erbrechen lassen sich als Ursache des "Pillen"-Versagens ausschließen. Der Gynäkologe kommentiert: "Es handelt sich um ein eindeutiges Wirkungsversagen" (NETZWERK-Bericht 6474). Zu Störwirkungen der Mikropille gingen dem NETZWERK bisher vier Berichte zu: Eine 27jährige Frau erlitt wenige Wochen nach Umstellung vom Dreiphasen-Kontrazeptivum TRINOVUM auf LOVELLE eine intrazerebrale Thrombose (Bericht 6226), eine 18jährige nach fünfeinhalbmonatiger Einnahme von LOVELLE eine tiefe Becken-Bein-Venenthrombose (6363). Zwei weitere Meldungen betreffen stechenden Schmerz in den Unterschenkeln nach fünfmonatiger LOVELLE- Einnahme bei einer 35jährigen (5728) sowie cholestatischen Ikterus mit Erhöhung der alkalischen Phosphatase bei einer 30jährigen Frau (6054). Wir bitten um Berichte an unser NETZWERK.


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