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Korrespondenz

NOCHMALS: LOKALANÄSTHETIKA

"Zum kanzerogenen Potential einiger Lokalanästhetika" – "in Theorie und Praxis" in a-t 8 (1992), 80 und 9 (1992), 92 merke ich an: Der Kliniker kann sich da auf keine Diskussion einlassen, gibt aber zu bedenken, daß im Tierversuch wiederholte Mega-Dosen zur Anwendung kommen zur Ermittlung von Kanzerogenität und Toxizität. Wir haben 1965 Dosierungsrichtlinien erarbeitet für Prilocain und über 4.000 Klinikfälle berichtet (WENDL, H.: Acta Anaesth. Scandinav., Suppl. XVI [1965], 249). Davon waren 2.936 Periduralanästhesien im Single-Shot- Verfahren, in Einzelfällen wurden Dosen von über 1.000 mg appliziert.

Die heute vom Hersteller Astra empfohlene Maximaldosis von 400 mg hat eine deutliche Sicherheitsbreite unter Berücksichtigung der Applikationstechnik (Cave i.v.).

Inzwischen überblicke ich pauschal über 10.000 eigene Fälle ohne einen einzigen Schadensfall in einem überschaubaren Einzugsgebiet. In klinischen Dosen spielt die bekannte Methämoglobinbildung praktisch keine Rolle – auch nicht beim Neonaten.

Entgegen kritischen Betrachtungen halte ich im Verein mit a-t 8/92 (Red.) Prilocain für empfehlenswert und darüber hinaus sogar für das Mittel der Wahl bei eiligen geburtshilflichen Operationen (Sectio, Forceps) wegen des schnellen Wirkungseintrittes und der einfachen Dosierung bei gekonnter Single-Shot- Technik.

Dr. med. H. WENDL, Ärztl. Direktor
W-2000 Wedel


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