logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 5: 45-6nächster Artikel
Kurz und bündig

Mittel der Wahl für die Hochdruckbehandlung: Eine Palette verschiedener Behandlungsmöglichkeiten erscheint zweckmäßig, da nicht alle Hochdruckpatienten gleichermaßen gut auf eine Standardtherapie ansprechen. Zu den wirksamsten Antihypertensiva gehören Diuretika, Betarezeptorenblocker, ACE-Hemmer und die Kalzium-Antagonisten vom Typ Nifedipin (ADALAT u.a.). Ihre Auswahl sollte sich an den Begleiterkrankungen orientieren. Bei Linksherz-Hypertrophie genügt nicht allein ein Diuretikum, da ACE-Hemmer oder Kalziumantagonisten die Hypertrophie besser zur Rückbildung bringen sollen. Für Diabetiker eignen sich ACE-Hemmer, da sie den Kohlenhydratstoffwechsel nicht nachteilig beeinflussen, wohingegen Diuretika die Glukosetoleranz verschlechtern können und Betarezeptorenblocker mitunter die adrenerge Gegenregulation so beeinträchtigen, daß eine Hypoglykämie maskiert wird. Bronchospastische Lungenerkrankungen stellen eine Kontraindikation für Betarezeptorenblocker dar. Diuretika sind, insbesondere in höherer Dosierung, in der Lage, den Fettstoffwechsel ungünstig zu beeinflussen, so daß Mittel einer anderen Wirkstoffgruppe die bessere Wahl sein können. Betarezeptorenblocker können ebenfalls das HDL-Cholesterin absenken und die Triglyzeridspiegel im Serum erhöhen. Diese Eigenschaft mag jedoch im Einzelfall geringere Bedeutung haben, da Betarezeptorenblocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität beim derzeitigen Stand der Kenntnis als einzige die Sterblichkeit nach Herzinfarkt herabsetzen. Ist eine Mehrfachkombination erforderlich, werden zu Beginn zweckmäßigerweise zwei Wirkstoffe frei kombiniert, also nicht in einer fixen Kombination. Sobald ein zweiter Wirkstoff benötigt wird, empfiehlt sich die Kombination mit einem Diuretikum. Hat sich der Blutdruck für über ein Jahr normalisiert, kann man versuchen, die gewählten Dosierungen langsam abzubauen. Vielleicht reichen sogar nichtpharmakologische Behandlungsmaßnahmen aus (Med. Letter 33 [1991], 33 / ati d).


© 1991 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 5: 45-6nächster Artikel