logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 5: 45nächster Artikel
Kurz und bündig

Erhöhte Asthmamortalität durch Beta2-Sympathomimetika: In einer Untersuchung an 15 Asthmatikern unterschied sich die Bronchienerweiterung durch Dosierungen von 25 µg, 50 µg und 100 µg Salbutamol (SULTANOL u.a.) nicht signifikant. Die Autoren folgern, daß Beta2-Sympathomimetika zukünftig nur bei Bedarf und in niedrigen Dosierungen eingesetzt werden sollen, weil bei regelmäßiger Anwendung die Asthmamortalität in den derzeit gebräuchlichen Dosierungen zu steigen scheint (HAAHTELA, T. et al.: Lancet 337 [1991], 684). Die erhöhte Sterblichkeit unter Beta2-Sympathomimetika (vgl. S. 47) läßt sich möglicherweise durch eine Unterdrückung antientzündlicher Reaktionen erklären. Beta2-Sympathomimetika verhindern die Freisetzung von Heparin und verwandten Proteoglykanen. Diese Substanzen können entzündungshemmende Effekte ausüben. Sie verhindern Fibroblastenproliferation und Verdickung der glatten Muskulatur und damit typische chronische Veränderungen bei Asthma. Patienten mit Allergie setzen Histamin und andere Spasmogene aus Mastzellen als Reaktion auf Antigenexposition frei. Die folgende Bronchokonstriktion und Heparin-Freisetzung könnten einen Verteidigungsmechanismus darstellen, der das Eindringen von Antigenen in die unteren Atemwege verhindert und eine Entzündung begrenzt. Da Beta2-Sympathomimetika die Ausschüttung von Heparin und verwandten Proteoglykanen unterdrükken, könnten sie bei regelmäßiger Anwendung vermehrte Entzündungen der Atemwege mit folgender Narbenbildung fördern (PAGE, C. P.: Lancet 337 [1991], 717).


© 1991 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 5: 45nächster Artikel