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Arzneimittelversorgung

LIEFERDEFIZITE BEI VENLAFAXIN
... strukturelle Probleme fallen auf

Seit Monaten sind Venlafaxin-Generika – im Gegensatz zum teuren Original TREVILOR – unzureichend lieferbar. Mit 200 Millionen definierten Tagesdosierungen 20181 ist der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) eines der am häufigsten verordneten Antidepressiva und wird von über 20 Firmen in mehr als 100 Präparaten** angeboten. Wie viele und welche Wirkstoffproduzenten (Lohnhersteller) sich dahinter verbergen, bleibt allerdings offen (vgl. a-t 2019; 50: 110-2). Nach Ergänzung von § 34 des Arzneimittelgesetzes durch das im Sommer 2019 in Kraft getretene Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) sollen die Wirkstoffhersteller jedoch demnächst im Internetportal des Deutschen Instituts für Dokumentation und Information (DIMDI) veröffentlicht werden.2***

*Vorversion am 20. Dezember 2019 als blitz-a-t veröffentlicht.
**Dabei ist jede Wirkstärke eines Handelspräparates mitgezählt worden, nicht jedoch die einzelnen Packungsgrößen.
***Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erfasst die jeweiligen Wirkstoffhersteller zwar bereits seit 2005,3 den Produktinformationen sind diese Angaben jedoch nicht zu entnehmen. Laut BfArM wird „intensiv an einer schnellstmöglichen technischen Umsetzung gearbeitet“, die Informationen im öffentlichen Teil der AMIS-Datenbanken und unter PharmNet.Bund ( https://www.pharmnet-bund.de) bereitzustellen.3

Lieferausfälle bedeuten generell für Apotheken erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand und sind für chronisch und psychisch Kranke besonders belastend.  mehr 

© 2020 arznei-telegramm, publiziert am 24. Januar 2020

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