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Im Blickpunkt

POSTMENOPAUSALE HORMONTHERAPIE
… gynäkologische Fachgesellschaften setzen weiterhin auf Desinformation

Wie wenige andere Studien hat die 2002 publizierte WHI-Studie1 zur postmenopausalen Hormontherapie die moderne Medizin vorangebracht. Sie hat einer skandalösen Praxis, der millionenfachen Einnahme von Sexualhormonen zur kardiovaskulären Prophylaxe, einen Riegel vorgeschoben. Und sie ist ein Lehrstück über Beobachtungsstudien und Surrogatparameter und die folgenschweren Trugschlüsse, zu denen diese verleiten können, wenn sie als Nutzenbelege herangezogen werden. Noch im September 2000 hatten deutsche gynäkologische Fachgesellschaften in einer gemeinsamen Stellungnahme erklärt, dass laut großen prospektiven Studien die Sterblichkeit durch eine Hormonsubstitution um etwa 50% gesenkt würde, hauptsächlich durch günstige Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Insgesamt, so bilanzierten die Autoren, überwiege der Nutzen der Hormonsubstitution die Risiken „bei weitem”.2 Im randomisierten Design der WHI-Studie zeigte sich dagegen, dass die Kombination aus Östrogen plus Gestagen kardiovaskuläre Komplikationen nicht nur nicht senkt, sondern steigert.  mehr 

© 2016 arznei-telegramm, publiziert am 10. Juni 2016

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