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Korrespondenz

NEUE ANTIKOAGULANZIEN VS. CUMARINE: EIN UNERTRÄGLICHER GRABENKAMPF

Unsere neurologische Abteilung gibt uns die Schuld für jeden unter Phenprocoumon (MARCUMAR, Generika) aufgetretenen Schlaganfall. Ein kriegsartiger Grabenkampf zwischen Hausärzten, die gemäß AkdÄ behandeln, und dem neurologischen Chefarzt ist ausgebrochen. Sicher sind entgleiste INR-Werte häufig Grund für einen embolischen Insult, dennoch haben geriatrische NOAK-Patienten mehr Blutungen als unsere MARCUMAR-Patienten. Spontane Muskelblutungen, Zahnfleischblutungen, riesige Hämatome und unter Rivaroxaban (XARELTO) auch Magen-Darm-Blutungen. Die Patienten bekommen bei Aufnahme erklärt, der Hausarzt sei allein schuld an dem Schlaganfall, auch wenn hochgradige Niereninsuffizienz (GFR um 30 ml/min nach MDRD, hochdosierte Schleifendiuretika) gegen einen Einsatz neuer oraler Antikoagulanzien sprechen. Ein unerträglicher Zustand.

NN (niedergelassener Arzt; Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt)
Interessenkonflikt: keiner

© 2015 arznei-telegramm, publiziert am 18. September 2015

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