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Kurz und bündig

Hypertonie: 12,5 mg bis 25 mg Hydrochlorothiazid (ESIDRIX, Generika) anderen Antihypertensiva unterlegen

Eine in der medizinischen Presse derzeit viel zitierte Arbeit weist erneut auf die möglicherweise unzureichende antihypertensive Wirkung von Hydrochlorothiazid (HCT; ESIDRIX, Generika) in den üblichen Dosierungen hin. Es handelt sich dabei um eine systematische Übersicht randomisierter Studien, die HCT in Tagesdosierungen von 12,5 mg bis 25 mg und 50 mg als Monotherapie mit anderen Antihypertensiva vergleichen und primär den 24-Stunden-Blutdruck prüfen. Berücksichtigung finden 19 Studien mäßiger bis geringer Qualität mit insgesamt 1.463 Patienten und einer medianen Dauer von acht Wochen. Dosierungen von 12,5 mg bis 25 mg HCT senken den systolischen 24-Stunden-Blutdruck um 4,5 mmHg bis 6,2 mmHg weniger als ACE-Hemmer, Betablocker, Kalziumantagonisten oder Sartane. Der in der Praxis gemessene (Gelegenheits )Blutdruck unterscheidet sich dagegen nicht. Dosierungen von 50 mg HCT sind deutlich seltener geprüft, sollen aber den systolischen 24-Stunden-Blutdruck stärker als täglich 12,5 mg bis 25 mg senken und ähnlich wie die anderen Antihypertensiva. Die Autoren messen dem 24-Stunden-Blutdruck die größere Bedeutung bei und halten Tagesdosierungen von 12,5 mg bis 25 mg HCT in der Monotherapie der Hypertonie für unzureichend (MESSERLI, F.H. et al.: J. Am. Coll. Cardiol. 2011; 57: 590-600). Die Aussagekraft der Befunde ist begrenzt, da die Studien lediglich die Blutdrucksenkung, nicht aber den Einfluss auf kardiovaskuläre Ereignisse prüfen. Sie erinnern aber daran, dass eine Reduktion solcher Ereignisse für HCT nur bei einer Startdosis von täglich 25 mg mit Steigerung auf täglich 50 mg bei Bedarf belegt ist, nicht aber bei Start mit täglich 12,5 mg und Steigerung auf 25 mg (vgl. a-t 2003; 34: 19). Dies bekräftigt unsere Empfehlung, zumindest in der Monotherapie, möglichst aber auch in Kombinationstherapien als Diuretikum Chlortalidon (HYGROTON) einzusetzen, das in Tagesdosen von 12,5 mg bis 25 mg den Blutdruck und auch Folgeschäden der Hypertonie günstiger beeinflusst als andere Antihypertensiva (siehe a-t 2003; 34: 1-2 und 2009; 40: 13-5), -Red.

© 2011 arznei-telegramm, publiziert am 11. Februar 2011

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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