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Bieten Spritzenentsorgungsboxen ausreichend Sicherheit?

Ein mit Hepatitis B und C sowie HIV infizierter Patient erhält in der Arztpraxis die erste Injektion mit Peginterferon alfa-2b (PEGINTRON). Nach Gebrauch des Injektors wird dieser vom behandelnden Arzt in das dafür vom PEGINTRON-Hersteller Essex zur Verfügung gestellte noch leere Entsorgungsgefäß "abgeworfen". Dabei durchstößt die Nadelspitze den Entsorgungsbehälter, ragt aus dem Gefäßboden heraus und birgt so die Gefahr der Verletzung und Infektion (NETZWERK-Bericht 15.205). Essex hat zu einem früheren Zeitpunkt, nachdem der Firma eine ähnliche Meldung zugegangen war, den Boxenanbieter gewechselt (Essex: Schreiben vom 23. April 2009). Offenbar können Kanülen auch die neuen, aus dickerem Material gefertigten, jetzt blau eingefärbten Boxen durchdringen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat drei Ereignisse dokumentiert, in denen gebrauchte Kanülen (nicht von PEGINTRON) Entsorgungsbehälter durchstoßen haben. Derzeit sei "keine Norm verfügbar, in der die technischen Anforderungen an Kanülenabwurfbehältnisse definiert" seien (BfArM: Schreiben vom 4. Mai 2009). Wir hegen Zweifel, dass die angebotenen Spritzenentsorgungsboxen immer ausreichende Sicherheit für die Verwendung in der Praxis gewährleisten. Bei ähnlichen Erfahrungen bitten wir um einen Bericht an unser NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION.

© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 15. Mai 2009

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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