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Lebendige Läuse trotz MOSQUITO Läuseshampoo? Ein zwölfjähriger Junge, bei dem in der Schule Kopfläuse aufgetaucht sind, schäumt seine Haare, nachdem die Mutter bei ihm eine Laus entdeckt hat, nach Vorschrift zweimal mit MOSQUITO Läuseshampoo ein und lässt das Kokos- und Sojaöl-haltige Mittel* jeweils 30 Minuten einwirken. Er wiederholt die Behandlung drei Tage später. Beide Male verzichtet er allerdings auf die in der Gebrauchsanweisung angegebene Vorwäsche mit dem Shampoo. Am 10. Tag entdeckt die Mutter drei Nissen und behandelt ein drittes Mal. Zwei bis drei Wochen später findet sie etwa 50 Nissen nahe der Kopfhaut und am Folgetag trotz einer vierten Anwendung lebendige Läuse aller Stadien. Erst mit GOLDGEIST FORTE können alle Parasiten abgetötet werden (NETZWERK-Bericht 14.261). Ob ein Anwendungsfehler wie der bei allen vier durchgeführten Behandlungen dokumentierte Verzicht auf die vorgeschriebene Vorwäsche mit dem Läuseshampoo oder beispielsweise das Auftragen einer zu geringen Menge an Shampoo für die ausgebliebene Wirksamkeit verantwortlich zu machen sind, bleibt offen. Wir verstehen den Bericht als Hinweis, dass das neue Medizinprodukt (vgl. a-t 2006; 37: 80-3) in der Praxis möglicherweise doch nicht so zuverlässig wirkt, wie die Bewertung durch das Umweltbundesamt und die Aufnahme in die Entwesungsmittelliste vermuten lassen. Wir bitten um erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber dem Mittel und ggf. um einen Bericht an unser NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION.

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In der neuen Gebrauchsinformation gibt der Hersteller nicht mehr Kokosöl als Wirkstoff an, sondern Sojaöl und als weiteren Inhaltsstoff "waschaktive Substanzen auf Basis Kokosöl" (WEPA Apothekenbedarf: Gebrauchsinformation MOSQUITO Läuseshampoo, erhalten am 26. Sept. 2006). Auf Nachfrage macht die Firma Sojaöl zusammen mit dem Kokosölanteil aus den Tensiden für die Wirkung verantwortlich (WEPA Apothekenbedarf: Schreiben vom 21. Nov. 2006).

 
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Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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