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Celecoxib (CELEBREX) nicht besser als Diclofenac (VOLTAREN u.a.) plus Magenschutz: Patienten, die nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) einnehmen und Risikofaktoren für gastrointestinale Komplikationen aufweisen, profitieren von einem Magenschutz (a-t 2000; 31: 91-2). Mediziner aus Hongkong untersuchen jetzt, ob sich der Cox-2-Hemmer Celecoxib (CELEBREX) in dieser Situation als gleichwertig erweist. 287 Personen, die überwiegend wegen Arthrose NSAR einnehmen und darunter eine Ulkusblutung entwickeln, erhalten nach Abheilung des Geschwürs und bei negativem H.-pylori-Status sechs Monate lang zweimal täglich 200 mg Celecoxib oder zweimal täglich 75 mg retardiertes Diclofenac (VOLTAREN u.a.) plus 20 mg Omeprazol (ANTRA u.a.) pro Tag. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Ulkusblutung beträgt innerhalb eines halben Jahres unter dem Cox-2- Hemmer 4,9% im Vergleich zu 6,4% unter der Kombination. Der Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Als Beleg der Gleichwertigkeit von Celecoxib eignet sich die Studie allerdings nicht, da das Studiendesign - wie in früheren Studien - gegen die Grundregeln der Therapie mit NSAR verstößt: Statt das NSAR so niedrig wie nötig zu dosieren oder bei Arthrose Parazetamol (BENURON u.a.) vorzuziehen, erhalten alle Patienten über die gesamte Studiendauer Diclofenac in der höchsten zugelassenen Dosis. In der CLASS*-Studie sind zudem Ulkuskomplikationen nach dem 6. Behandlungsmonat fast ausschließlich unter Celecoxib aufgetreten (a-t 2001; 32: 87-8), ein Zeitraum, der von der aktuellen Studie nicht erfasst wird. Als problematisch erachten wir auch, dass die Autoren nicht mitteilen, wie viele Patienten am Ende weiterhin H.-pylori-negativ sind (CHAN, F.K.L. et al.: N. Engl. J. Med. 2002; 347: 2104-10/ati d).

CLASS = Celecoxib long-term Arthritis Safety Study

© 2003 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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