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vorheriger Artikela-t 2002; 33: 130 
Nebenwirkungen

SCHWERE HYPERSENSITIVITÄTS­REAKTIONEN AUF PALIVIZUMAB (SYNAGIS)

Der monoklonale Antikörper Palivizumab (SYNAGIS) wird zur Vorbeugung schwerer Infektionen mit dem Respiratory-Syncytial-Virus angeboten. Vor allem Frühgeborene und Kinder mit angeborenen Herzfehlern oder chronischen Lungenerkrankungen sind davon betroffen. Durch Prophylaxe mit Palivizumab während der RSV-Saison lassen sich stationäre Aufenthalte mindern. Ein Einfluss auf Beatmungspflichtigkeit und Sterblichkeit ist nicht hinreichend belegt (a-t 2000; 31: 85-6).1 In der US-amerikanischen Spontanberichterfassung fällt Palivizumab auf (s. Seite 123).2,3 Unter den mehr als 2.000 Berichten über schwerwiegende unerwünschte Wirkungen und Tod bei Kindern bis zu zwei Jahren ist Palivizumab der am häufigsten (36%) genannte Wirkstoff.3 Über die Art der berichteten unerwünschten Wirkungen liegen bis auf allergische Reaktionen keine Daten vor. Auch bleibt offen, welcher Anteil an den Komplikationen den Grunderkrankungen der Kinder zuzuschreiben ist. Die Autoren sehen aber in der Häufung der Berichte ein Warnsignal, dass Palivizumab möglicherweise mit bislang unerkannten Risiken einhergeht.3 In der US-amerikanischen Produktinformation erscheint jetzt ein Warnhinweis, dass es in seltenen Fällen zu Anaphylaxie (<1:100.000) und anderen schweren Hypersensitivitätsreaktionen kommen kann. Nach Auftreten schwerer allergischer Reaktionen darf Palivizumab nicht weiter verwendet werden.4

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