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Bupropion (ZYBAN) und Morbus CROHN: Ein Morbus CROHN-Patient - bislang mit Azathioprin (IMUREK u.a.) und Prednisolon (DECORTIN H u.a.) in stabiler Remission - beginnt mit der Einnahme von Bupropion (ZYBAN) zur Raucherentwöhnung. Nach vier Tagen treten Darmblutungen auf, die aus dem terminalen Ileum oder Kolon stammen und nach Absetzen von Bupropion sistieren (NETZWERK-Bericht 12.268). In der US-amerikanischen Gebrauchsinformation nennt GlaxoSmithKline eine Vielzahl gastrointestinaler Störwirkungen, darunter Durchfall, Magen-Darm-Blutungen und Entzündungen im Verdauungstrakt (GlaxoSmithKline: Prescribing-information ZYBAN, Stand April 2002). In der deutschen Fachinformation fehlen diese Hinweise (GlaxoWellcome: Fachinformation ZYBAN; Stand Mai 2001). Einen kausalen Zusammenhang zwischen Bupropion und entzündlichen Darmerkrankungen sieht die Firma hierzulande nicht und verweist auf Einzelberichte über positive Effekte bei Morbus CROHN (GlaxoSmithKline: Schreiben vom 21. Juni 2002; KAST, R.E., ALTSCHULER, E.L.: Gastroenterol. 2001; 121: 1260-6). Angesichts des geringen Kenntnisstandes halten wir besondere Zurückhaltung bei der Verordnung des ohnehin riskanten Mittels (a-t 2001; 32: 35, 56, 64, 94) für angebracht, wenn der Patient an einer entzündlichen Darmerkrankung leidet.

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