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Korrespondenz

WIDERSPRUCH GEGEN WIDERSPRÜCHE

...Als seit vielen Jahren treuem a-t-Leser ist mir aufgestoßen, wie leicht das a-t gelegentlich zuvor veröffentlichten Artikeln widerspricht.

In zwei jetzt reportierten Artikeln aus dem N. Engl. J. Med. wird der Nutzen hoch dosierten Omeprazols nach endoskopischer Therapie blutender Ulzera belegt (a-t 2000; 31: 79)...

Im a-t 1992; Nr. 5: 42-5 heißt es: "Ein Vorteil von Omeprazol (ANTRA u.a.) gegenüber H2-Blockern zur Behandlung oberer gastrointestinaler Blutungen im Rahmen einer Ulkuskrankheit ist bisher nicht bewiesen. In einer großen Studie ... fand sich kein signifikanter Unterschied ... bezüglich Transfusionsbedarf, Operationsbedürftigkeit und Letalität."

Dem a-t 1994; Nr. 3: 30 entnahm ich: "Der Nachweis eines Nutzens des Säureblockers Omeprazol für Ulkuspatienten mit oberen intestinalen Blutungen ist nicht gelungen..."

Nun kann man 1992 oder 1994 nicht wissen, welche Erkenntnisse im Jahr 2000 zur Veröffentlichung kommen werden. Von einer um Reputation bemühten Zeitschrift ist aber zu erwarten, dass sie im zwangsläufigen Fluss der Erkenntnisse zu den eigenen bisher angegebenen Veröffentlichungen Stellung nimmt. Die Glaubwürdigkeit kann hierdurch nur gewinnen.

G. EGIDI (Arzt für Allgemeinmedizin)
D-28259 Bremen

In unseren Bewertungen berücksichtigen wir den aktuellen Kenntnisstand. Die Übergänge von Ablehnung - beispielsweise mangels unzureichender Daten oder wegen Verdachts auf Unverträglichkeit - und eindeutig negativer oder eindeutig positiver Bewertung sind fließend. Oft dauert es Jahre, bis sich eine Neupositionierung absichern lässt. Dieser Prozess - und da stimmen wir vollkommen mit dem Kollegen überein - muss deutlich gemacht werden, -Red.
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