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Im Blickpunkt

PREISWILLKÜR BEI ARZNEIMITTELN

"Seltsame Pharmawelt", kommentiert ein Leser. Ihm fällt auf, dass 100 CALCIMAGON-D3 Kautabletten 10 DM billiger sind als die gleiche Menge CALCIMAGON ohne Vitamin-Beimischung.

Verärgerung ruft auch die Preisgestaltung für Levocabastin (LIVOCAB) hervor. Das Antiallergikum kostet in der Kombipackung von Janssen-Cilag 50 DM (3,20 DM/ml). Die Konzerntochter Woelm-Pharma bietet es unter der Bezeichnung LIVOCAB-DIREKT für 30 DM (2,75 DM/ml) als kleinere, preisgünstigere Kombipackung für die Selbstmedikation an. Der Haken: Der Arzt kann die kostensparende "DIREKT"-Packung nicht verordnen, da keine Normierung der Packungsgröße (z.B. N2) vorgesehen und keine Selbstbeteiligungshöhe ausgewiesen ist.

Durchsichtiger sind die Preistricks bei VOLTAREN-Externa. Während die EMULGEL-Zubereitung zum Festbetrag verkauft wird, bietet Novartis seit wenigen Wochen in identischer Zusammensetzung VOLTAREN-Schmerzgel 40% teurer zur Selbstmedikation an. So realisiert die Firma jetzt wieder das Hochpreisniveau der Ära vor den Festbeträgen. Unterschiedliche Packungsgrößen erschweren direkten Vergleich und Substitution.

In der Tabelle nennen wir die im Verhältnis zum Festbetrag teuersten Arzneimittel (s. auch a-t 6 [1997], 66). Diese sind uns bei der Produktion des Arzneimittelkursbuch aufgefallen. Bisweilen muss auf größere Packungen ausgewichen werden, um die Kosten gering zu halten: Statt 5 Ampullen mit 2 mg Folsäure (FOLSAN 2; 14,33 DM) bringen 5 Ampullen zu 5 mg (FOL INJEKT LICHTENSTEIN; 3,72 DM) bezogen auf die Packungspreise 73% Ersparnis und bezogen auf gleiche Folsäure-Dosierungen sogar 90%.


© 1999 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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