logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1998; Nr. 7: 67-8nächster Artikel
Netzwerk aktuell

CSE-Hemmer und Pankreatitis: Im fünften Jahr der Einnahme des Cholesterinsynthese (CSE)-Hemmers Lovastatin (MEVINACOR) wird bei einer Patientin eine isolierte Lipaseerhöhung auf 500 U/l festgestellt (NETZWERK-Bericht 9572). Ingesamt liegen uns sieben Verdachtsberichte über Entzündung der Bauchspeicheldrüse unter Statinen vor. Aus Österreich kommt ein Bericht über einen Patienten mit GILBERT- MEULENGRACHT-Syndrom, einer angeborenen chronischen Erhöhung des indirekten Bilirubins, der nach einwöchiger Einnahme von Lovastatin über tief epigastrische und in den Rücken ausstrahlende Schmerzen klagt. In den folgenden drei Wochen steigt die Amylase auf 627 U/l. Nach Absetzen normalisieren sich die Werte, das Befinden bessert sich. Ein halbes Jahr später treten nach erneuter Anwendung die Oberbauchbeschwerden wieder auf, ebenso sechs Jahre später nach Einnahme von Pravastatin (PRAVASIN u.a.; Berichte 8341, 8364; PLUHAR, W.: Wien. klin. Wschr. 101 [1989], 551). Bei einer 47-jährigen Frau entwickelt sich nach achtmonatiger Einnahme von 10 mg Simvastatin (DENAN, ZOCOR) eine Pankreatitis mit erhöhten Amylasewerten, die sich nach Absetzen bessert und zwei Jahre später nach erneuter Einnahme wieder aufflackert (7652). Bei Vorliegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sollte nicht nur an Alkohol, Gallenwegs- und andere Erkrankungen gedacht, sondern auch nach den verwendeten Arzneimitteln gefragt werden (s. auch a-t 3 [1994], 30). Während die US-amerikanischen Produktinformationen für alle dort im Handel befindlichen CSE-Hemmer Pankreatitis als unerwünschte Wirkung angeben, fehlt der Hinweis in der Roten Liste '98 für Fluvastatin (CRANOC, LOCOL) und Cerivastatin (LIPOBAY).


© 1998 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1998; Nr. 7: 67-8nächster Artikel