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FSME-Impfstoff ENCEPUR K vom Markt: "Aufgrund erhöhter Melderaten von allergischen/pseudoallergischen Reaktionen" nimmt Chiron Behring den FSME-Kinderimpfstoff ENCEPUR K vom Markt. Verdächtigt für die Störwirkung wird ein Zusammenwirken der Hilfsstoffe Aluminiumhydroxid und Polygeline (Stabilisator). Im Laufe einer Impfserie kann spezifisches IgE gegen Gelatine entstehen. ENCEPUR K enthält die gleichen Bestandteile wie die weiterhin verfügbare Zubereitung für Erwachsene ENCEPUR. Kinder sollen jedoch häufiger von den allergischen Reaktionen betroffen sein. Nach Injektion von ENCEPUR wird eine Nachbeobachtungszeit von einer Stunde empfohlen. Folgt der Impfung eine allergische Unverträglichkeit, soll die Immunisierung nicht mit dem gleichen Impfstoff fortgesetzt werden. Für Patienten mit Atopie ist die Impfung nicht ratsam (Pharm. Ztg. 143 [1998], 1172).

Im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION dominieren für ENCEPUR-Zubereitungen (60 Verdachtsmeldungen) Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen (38 Nennungen, also bei 63% der Berichte), Fieber (37; 62%) und Schüttelfrost (11; 18%), während für FSME-IMMUN (127 Verdachtsmeldungen) nach Kopfschmerz (37; 29%) und Fieber (27; 21%) ZNS-Beeinträchtigungen wie Parästhesie (19; 15%), Krampfanfall (15; 12%), Enzephalitis (11; 9%) und Lähmung (11; 9%) auffallen. In Verbindung mit ENCEPUR liegen hingegen keine NETZWERK-Berichte mit Enzephalitis und Lähmung vor, acht mit Parästhesien (13%) und nur einer (2%) mit Krampfanfall. ENCEPUR erscheint uns deshalb weniger problematisch.


© 1998 arznei-telegramm

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