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Korrespondenz

"CAPTOPRIL-KILLERSTUDIE"?

In Ihrer Rezension zum Losartan (LORZAAR) vs. Captopril (TENSOBON u.a.; a-t 4 [1997], 45) haben Sie übersehen, dass es sich um eine "Captopril-Killerstudie" gehandelt haben muss, in der jedes andere Medikament gute Aussichten auf "Überlegenheit" gehabt hätte. Das Captopril wurde bei 75% der Patienten mit der für Herzinsuffiziente meist völlig überhöhten Dosis 3 x 50 mg/die gegeben (Infomed-Screen, CH-Wil).

Dr. med. L. BEYERLE (Internist)
D-45473 Mülheim a. d. Ruhr

Im Gegensatz zu Deutschland ist in angelsächsischen Ländern die hohe Dosierung der ACE-Hemmer Standard in der Behandlung der Herzinsuffizienz. In den großen ACE-Hemmer-Studien werden die Zieldosierungen von z.B. 3 x 50 mg Captopril (TENSOBON u.a.) bei etwa zwei Drittel der Patienten erreicht. Ob eine niedrige Captopril-Dosis sinnvoller und effektiver gewesen wäre, bleibt offen. Insgesamt reicht die Patientenzahl nicht aus, um aus der Studie eine klinisch relevante Überlegenheit von Losartan (LORZAAR) gegenüber Captopril zu belegen, zumal das Studiendesign ursprünglich für diese Fragestellung nicht ausgelegt war. Andere Autoren äußern wegen der kurzen Halbwertszeit von Captopril begründete Zweifel an der Vergleichbarkeit mit Losartan und halten Enalapril (PRES, XANEF) wegen ähnlicher Pharmakokinetik für den geeigneteren Vergleichspartner (JENSEN, B. V., S. T. NIELSEN: Lancet 349 [1997], 1473), -Red.


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