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ANTIALLERGISCHE AUGENTROPFEN LODOXAMID (ALOMIDE)

Der neue Mastzellenstabilisator Lodoxamid (ALOMIDE Augentropfen) unterscheidet sich chemisch von den anderen zur Behandlung der allergischen Konjunktivitis zugelassenen Wirkstoffen, ähnelt jedoch in seinem symmetrischen Molekül der Cromoglizinsäure (CROMOHEXAL u.a.). Wie diese wirkt Lodoxamid mit Tagen bis Wochen Verzögerung und nur, wenn es regelmäßig vorbeugend viermal täglich angewendet wird, bevor Histamine und weitere Mediatoren von Überempfindlichkeitsreaktionen freigesetzt werden.1

Von experimentellen Befunden abgeleitete Erwartungen (in vitro 100mal und in vivo 5.000mal wirksamer als Cromoglizinsäure)2 lassen sich klinisch nicht nachvollziehen: In Kurzzeitstudien zur Behandlung des beidseitigen chronischen bzw. wiederkehrenden Frühjahrkatarrhs (Conjunctivitis vernalis) wirkt Lodoxamid ebenso gut wie 2%ige oder 4%ige Cromoglizinsäure.3

13% der Anwender klagen über Störwirkungen wie Brennen und Stechen nach dem Einträufeln von Lodoxamid, 1% bis 5% über Juckreiz am Auge, verschwommenes Sehen, Augentrockenheit und Lidrandverkrustung. Lidödem, Hornhautschäden und allergische Reaktionen kommen vor sowie systemische Effekte wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Niesen und Hautausschlag.2

FAZIT: In Anbetracht der noch geringen Erfahrungen zu Nutzen und Risiken und der doppelten Kosten kann Lodoxamid (ALOMIDE) Cromoglizinsäure (OPTICROM u.a.) nicht ersetzen.

1

Med. Letter 36 (1994), 26

2

Alcon-Thilo: ALOMIDE, Fachinformation, Stand 8/96, Produktmonographie

3

LEE, S., T. R. ALLARD: Ann. Pharmacother. 30 (1996), 535


© 1997 arznei-telegramm

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