logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1997; Nr. 4: 45nächster Artikel
Kurz und bündig

Weder so gut wie erhofft noch so schlecht wie befürchtet - Digoxin (LANICOR u.a.) bei Herzinsuffizienz: Die Ergebnisse der Digitalis Investigation Group (DIG)-Langzeitstudie zum therapeutischen Stellenwert von Digoxin (LANICOR u.a.) bei 7.000 Patienten mit Herzinsuffizienz liegen jetzt vor. Wie schon bei Vorabmitteilung vor einem Jahr (a-t 5 [1996], 43) deutlich wurde, nimmt das Herzglykosid zusätzlich zu ACE-Hemmer oder Diuretikum im Verlauf von durchschnittlich drei Jahren keinen Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit (1181 Todesfälle [35%] vs. 1194 [35%]). Befürchtungen, Digoxin könne ähnlich anderen positiv inotropen Mitteln wie z. B. Milrinon (COROTROP; a-t 11 [1995], 106) die Sterblichkeit sogar steigern, finden sich somit nicht bestätigt. Ein gewisser Nutzen lässt sich hinsichtlich der Reduktion stationärer Aufnahmen absichern. Um einen Krankenhausaufenthalt pro Jahr zu verhindern, müssen 100 bis 200 Patienten Digoxin einnehmen. Das Herzglykosid eignet sich somit als preiswertes Mittel der Reserve, wenn ACE-Hemmer, deren günstiger Einfluss auf die Sterblichkeit gesichert ist, oder Diuretika nicht ausreichen (DIG: N. Engl. J. Med. 336 [1997], 525; PACKER, M.: N. Engl. J. Med. 336 [1997], 575; FRICKER, J.: Lancet 349 [1997], 624).


© 1997 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1997; Nr. 4: 45nächster Artikel