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Korrespondenz

INDIKATIONSLYRIK BEI TRENTAL

Auf Seite 602 des Arzneimittelkursbuch 96/97 lese ich, daß Pentoxifyllin (TRENTAL u.a.) "vom ehemaligen Bundesgesundheitsamt zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit im Stadium II zugelassen" worden ist. Im Beipackzettel von TRENTAL lese ich unter Anwendungsgebieten: "zerebrale Durchblutungsstörungen, ischämische und postapoplektische Zustände". Ich sehe darin einen Widerspruch und bitte um Aufklärung.

PD Dr. F. KECK (Chefarzt d. Mediz. Klinik, Kreiskrh.)
25746 Heide

TRENTAL RETARD 600 Tabletten wurden 1985 zur Anwendung bei peripherer arterieller Verschlußkrankheit Stadium II zugelassen. Die Ampullen- und niedriger dosierten Dragee-Zubereitungen stammen hingegen aus den 70er Jahren und damit aus der Zeit vor Inkrafttreten des Arzneimittelgesetzes am 1. Januar 1978. Damals schon im Handel befindliche Arzneimittel gelten bis heute noch als zugelassen, obwohl sie behördlich nie auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit überprüft wurden. Bei den alten TRENTAL-Zubereitungen hat Albert Roussel die Indikationslyrik der 70er Jahre nicht dem Stand der Kenntnis angepaßt – ob aus Nachlässigkeit oder um sich dadurch Vorteile gegenüber Anbietern zu verschaffen, die zugelassene Pentoxifyllin- Nachfolgepräparate mit eingegrenzter Indikation anbieten, sei dahingestellt. Für seriös halten wir diese Praxis nicht, –Red.


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