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Nebenwirkungen

NIERENVERSAGEN DURCH ANGIOTENSIN-II-ANTAGONIST
LOSARTAN (LORZAAR)

Bei verminderter Nierendurchblutung etwa wegen schwerer Herzinsuffizienz, Volumenmangel (z.B. durch Diuretika), aber auch bei Nierenarterienstenose kann die renale Ausscheidung von einem funktionsfähigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-System abhängen. Durch Verengung des abführenden Gefäßes (Vas efferens) hält Angiotensin-II den Druck im Glomerulum und die glomeruläre Filtrationsrate aufrecht. ACE-Hemmer können bei diesen Patienten Nierenversagen auslösen. Der Angiotensin-II-Antagonist Losartan (LORZAAR) gefährdet Betroffene in ähnlicher Weise (vgl. a-t 11 [1995], 107):

Der Blutdruck eines Nierentransplantat-Empfängers mit langjährigem Typ-1-Diabetes läßt sich mit Atenolol (TENORMIN u.a.), Nifedipin (ADALAT u.a.) und Furosemid (LASIX u.a.) nicht hinreichend senken. Unter zusätzlichem Enalapril (PRES, XANEF) verschlechtert sich die Nierenfunktion so, daß eine Hämodialyse erforderlich wird. Wegen unzureichender Blutdruckkontrolle erhält der 46jährige Monate nach Absetzen des ACE-Hemmers zunächst täglich 50 mg, dann 100 mg Losartan. Innerhalb von fünf Wochen steigt das Serumkreatinin wiederum auf das Doppelte, vorübergehend auch das Serumkalium. Eine Woche nach Absetzen ist der Kreatininwert nahezu auf den Ausgangswert zurückgegangen.1

Eine 77jährige mit Typ-2-Diabetes und Verdacht auf Nierengefäßerkrankung wird sechs Wochen nach Beginn der Einnahme von täglich 50 mg Losartan mit Durchfall, Appetitlosigkeit, Oligurie und Serumkreatinin von 3,7 mg/dl stationär aufgenommen. Nach Absetzen und Behandlung mit Diuretika bessert sich die Nierenfunktion.2

1  COHEN, L. S., E. A. FRIEDMAN: N. Engl. J. Med. 334 (1996), 1271
2  SAINE, D. R., E. R. AHRENS: Ann. Intern. Med. 124 (1996), 775


© 1996 arznei-telegramm

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