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Korrespondenz

PNEUMONIE: BAKTERIOSTATISCH PLUS BAKTERIZID
WIRKENDE ANTIBIOTIKA?

In der Übersicht zur Behandlung von Infektionen der tiefen Atemwege (a-t 12 [1994], 115) empfehlen Sie bei konkretem Verdacht auf Legionellenpneumonie gegebenenfalls die Kombination eines Makrolids mit einem Beta-Laktamantibiotikum. Da Penizilline und Cephalosporine ihre Wirksamkeit durch Bakterizidie in der Wachstumsphase entfalten, führt die zusätzliche Gabe eines bakteriostatisch wirkenden Makrolids zur Wirkungsminderung dieser Antibiotika. Ein derartiger Hinweis findet sich auch in Ihrem Arzneimittelkursbuch. In der mir zugänglichen Literatur wird in schweren Fällen einer Legionellenpneumonie die kombinierte Gabe eines Makrolids mit Rifampicin empfohlen. Für eine kurze Mitteilung, ob eventuell empirische Befunde für die von Ihnen genannte Kombination sprechen, wäre ich Ihnen dankbar.

H. MOHR (Apotheker)
D-77955 Ettenheim

Wird in einer akuten Situation eine Pneumonie festgestellt, liegen noch keine bakteriologischen Befunde vor. Bei konkretem Verdacht auf Legionellen-Pneumonie älterer Menschen oder chronisch kranker Patienten wird zweigleisig behandelt: Ein Betalaktam-Antibiotikum soll die in dieser Patientengruppe häufigen gramnegativen Erreger mit abdecken, das Makrolid den "atypischen" Keim (vgl. a-t 12 [1994], 115). Bei schwerer Legionellen-Pneumonie wird zusätzlich zu einem Makrolid über fünf Tage mit einmal, je nach Klinik sogar zweimal täglich 600 mg Rifampicin (RIFA u.a.) behandelt. Bei intrazellulären Erregern wie Legionellen soll die gute intrazelluläre Aktivität von Rifampicin genutzt werden, –Red.


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