logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1994; Nr.9 : 88-9nächster Artikel
Kurz und bündig

Antibiotika-Gel gegen Zahnwurzelhaut-Entzündung? Bei der chronischen Parodontitis geht oberflächliches Bindegewebe zwischen Wurzel und Zahnfleisch verloren. Es entstehen Taschen, die die Zahnbürste nicht erreicht. Werden sie tiefer und wird auch Knochen angegriffen, droht Zahnverlust. Mit guter Mundhygiene einschließlich Zahnsteinentfernung, Bürsten und Anwendung von Zahnseide läßt sich häufig eine Besserung der Entzündung erreichen, die Zähne bleiben erhalten. Antibiotika-Gele zur örtlichen unterstützenden Behandlung neben konventioneller Therapie werden jetzt in Großbritannien zugelassen. In einer kontrollierten Studie erhielten 90 Patienten nach mechanischem Debridement zusätzlich in vierzehntägigen Abständen viermal Minocyclin-Gel 2% (in Deutschland nicht im Handel) oder Plazebo. Das topische Antibiotikum verkleinert mehr als 7 mm tiefe Zahnfleischtaschen besser als Plazebo (3,1 mm vs. 2,1 mm). Bei kleineren Taschen ist der Effekt marginal. Minocyclin-Gel soll – wie alle Tetrazykline – nicht angewendet werden bei Kindern, schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Patienten mit Niereninsuffizienz. Für 25%iges Metronidazol-Gel (in Deutschland nicht im Handel) fehlen Untersuchungen zum Nutzen zusätzlich zu einer mechanischen Behandlung (Drug Ther. Bull. 32 [1994], 43).


© 1994 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1994; Nr.9 : 88-9nächster Artikel