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Warnhinweis

TRETINOIN (AIROL ROCHE U. A.)
NICHT IN DER SCHWANGERSCHAFT

Vitamin A und seine Derivate wirken fruchtschädigend. Systemische Retinoide wie Isotretinoin (ROACCUTAN) sind in der Schwangerschaft absolut kontraindiziert. Für Frauen im gebärfähigen Alter gelten strenge Anwendungsbeschränkungen (a-t 9 [1988], 83).

Das aus dem aufgelösten Bundesgesundheitsamt (BGA) hervorgegangene Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte will jetzt im Rahmen des Stufenplans auch die Anwendung des Akne-Externums Tretinoin (Vitamin-A-Säure, AIROL ROCHE u. a.) für Schwangere verbieten. Die Gebrauchsinformationen sollen in Zukunft vor dem teratogenen Risiko des Vitamin-A-Abkömmlings warnen. Nach lokaler Applikation werden im Tierversuch Fruchtschädigungen beobachtet (s. auch a-t 10 [1989], 91). Die Absorption des örtlich aufgetragenen Retinoids steigt mit zunehmender Anwendung von sechs auf bis zu 50 Prozent. Dem BGA liegen fünf Meldungen zu angeborenen Mißbildungen in Verbindung mit Tretinoin-haltigen Arzneimitteln vor, der Weltgesundheitsorganisation zwanzig. In Australien wurde in den letzten 18 Monaten siebenmal Verdacht auf teratogene Tretinoinwirkung geäußert.

FAZIT: Auch das topische Retinoid Tretinoin (AIROL ROCHE u. a.) kann Mißbildungen auslösen. Schwangere dürfen das Aknemittel nicht verwenden.

Pharm. Ztg. 139 [1994], 2370


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