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Östrogene zur Osteoporosevorbeugung nach den Wechseljahren: Nach der Menopause nimmt die Knochendichte von Frauen zunächst jährlich um 2%, später um 1% pro Jahr ab. Östrogene mindern den Verlust auf 0,5% jährlich. 670 durchschnittlich 76jährige Frauen, davon 212 mit Östrogeneinnahme während oder nach den Wechseljahren, ließen im Rahmen einer retrospektiven Studie ihre Knochendichte messen. Die unter 75jährigen mit mindestens siebenjähriger Östrogenbehandlung (n = 45) wiesen durchschnittlich 11,2% höhere Werte auf als die Gleichaltrigen ohne Einnahme des Hormons (n = 209). In der Gruppe der über 75jährigen betrug der Knochendichte-Unterschied nur 3,2%. Für die unter 75jährigen mindert eine mindestens zehnjährige Hormonsubstitution das Risiko von Brüchen im Bereich des Schenkelhalses schätzungsweise um etwa die Hälfte (FELSON, D. T. et al.: N. Engl. J. Med. 329 [1993], 1141 / ati d). Der Schutz vor Knochenbrüchen schwindet nach Beendigung der Östrogeneinnahme. Damit er Frauen im besonders frakturgefährdeten höheren Alter zugute kommt, wird diskutiert, ob auch noch in höherem Alter oder nach einer osteoporotischen Fraktur mit der Östrogen-Substitution begonnen werden soll (siehe auch a-t 12 [1990], 103). Wechseljahrbeschwerden können Anlaß zu früherer Hormonverordnung geben (ETTINGER, B., D. GRADY: N. Engl. J. Med. 329 [1993], 1192). Gestagenzusatz schützt vor östrogenbedingt erhöhtem Risiko von Endometriumkrebs (vgl. a-t 9 [1993], 92).


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