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Acarbose (GLUCOBAY) und die Leber: Vor einem Jahr meldeten wir Bedenken an wegen der möglichen Hepatotoxizität des Alpha- Glukosidasehemmers Acarbose (GLUCOBAY, vgl. a-t 1 [1992], 6). "Weder Acarbose noch deren Abbauprodukte sind lebertoxisch", meinte hingegen die Bayer AG und verwies auf 100.000 Patienten, die in Deutschland mit Acarbose behandelt wurden (Schreiben vom 15. Jan. 1992). Inzwischen erhärtet sich unser Verdacht: Ein Düsseldorfer Arzt berichtet über eine toxische Hepatose in Verbindung mit dreimonatiger Einnahme von GLUCOBAY bei einem 50jährigen Arbeiter (NETZWERK-Bericht 5287). Ein 81jähriger Rentner wird nach dreimonatiger Acarbose- Einnahme stationär mit massivem Anstieg von Bilirubin, gamma-GT, alkalischer Phosphatase, Transaminasen und LDH sowie Abfall der Serumcholinesterase und Gerinnung aufgenommen. Laparoskopisch und histologisch findet sich eine floride portale und septale Fibrose/Zirrhose der Leber. Nach Absetzen von Acarbose bessern sich die Leber-Parameter (Bericht-Nr. 5452). Weitere Auffälligkeiten: Ein 66jähriger Mann reagiert bereits drei Wochen nach Beginn der Acarboseeinnahme mit Anstieg von Transaminasen und gamma-GT (Bericht 6052). Ein Allgemeinarzt aus dem Münchener Raum berichtet uns über Subileus in Verbindung mit GLUCOBAY bei einer 80jährigen Rentnerin (Bericht 5396). Der Selbstversuch eines Allgemeinmediziners endete bereits nach einwöchiger Einnahme wegen Flatulenz, Diarrhoe und Appetitlosigkeit (Bericht 6003).


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