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Therapiekritik

KORTIKOSTEROID-NASENSPRAYS
BEI ALLERGISCHER RHINITIS WIRKSAM

In den USA erteilte kürzlich die Food and Drug Administration einer Nasenspray-Zubereitung mit dem Kortikoid Triamcinolon (hierzulande lediglich in Fixkombination mit Phenylephrin erhältlich: VOLON A RHIN NEU) die Zulassung für die Behandlung des Heuschnupfens. Bei saisonaler allergischer Rhinitis lindern vier Sprühstöße über den Tag verteilt die Symptome wirksamer als Plazebo. Bei ganzjährigen Beschwerden genügt ein Sprühstoß pro Tag, um das Gefühl der verstopften Nase zu erleichtern und Jucken, Sekretabfluß und Niesen zu unterdrücken. Bevor die gewünschten Effekte eintreten, können vier Tage vergehen. Dies ist das Ergebnis einer plazebokontrollierten Studie über zwölf Wochen.

Vergleichsuntersuchungen mit anderen Behandlungsprinzipien der allergischen Rhinitis wie Cromoglizinsäure (INTAL u.a.) und oral anwendbaren Antihistaminika wurden bisher nicht veröffentlicht. Ebenso stehen Vergleiche mit anderen topischen Nasensprays wie Beclomethason (BECONASE u.a.) oder Flunisolid (SYNTARIS) aus.

In den empfohlenen Dosierungen sollen Kortikosteroid-Nasensprays die Nebennierenrindenfunktion nicht beeinträchtigen. Gelegentliche Folge der Nasalapplikation von Kortikoiden sind örtliche Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, trockene Schleimhäute, Nasen-Nebenhöhlenkongestion, Rachenbeschwerden, Niesen oder Nasenbluten. Dysphonie wurde selten beschrieben. Bei exzessivem Gebrauch kann es zu einer Perforation der Nasenscheidewand und zu Candida-Infektionen kommen. Empfehlenswert ist es, den Sprühstoß seitlich und nicht gegen das Septum zu richten.

FAZIT: Gegenüber oral anwendbaren Antihistaminika, die bei allergischer Rhinitis mit Ausnahme der nasalen Kongestion die übrigen Beschwerden im Augen- und Nasenbereich dämpfen, haben Kortikosteroid-Nasensprays den Vorzug, auch auf die nasale Kongestion einzuwirken, ohne allerdings dabei die allergische Konjunktivitis beeinflussen zu können.

Med. Letter 33 (1991), 116


© 1992 arznei-telegramm

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