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"Infarktschutz" – eine Nebenwirkung von Tamoxifen (NOVALDEX u.a.)? Das Antiöstrogen Tamoxifen (NOVALDEX u.a.) dient zur unterstützenden Behandlung des Brustkrebses. Gleichzeitig scheint es bei Frauen in der Postmenopause kardioprotektive Östrogen- ähnliche Effekte zu besitzen. Hierauf deutet eine retrospektive Studie an über 1000 Frauen mit operablem Brustkrebs. Randomisiert erhielten in einer Gruppe 539 Frauen adjuvantes Tamoxifen unmittelbar nach Brustoperation über fünf Jahre oder bis zum Rezidiv. In der anderen Gruppe nahmen 531 Frauen Tamoxifen erst bei Auftreten eines Rezidivs über mindestens sechs Wochen ein. In der Gruppe mit adjuvanter Tamoxifen-Behandlung traten tödliche Herzinfarkte deutlich seltener auf. 10 Frauen aus der Gruppe mit adjuvanter Tamoxifen-Behandlung starben an einem Herzinfarkt ohne Hinweise auf ein Krebsrezidiv zum Todeszeitpunkt gegenüber 25 Frauen mit tödlichem Herzinfarkt, die Tamoxifen erst bei Rezidiv eingenommen hatten. Ein systemischer Krebsbefall war bei diesen Frauen nicht nachweisbar. Studien zur Auswirkung von Tamoxifen auf Lipid- und Lipoprotein-Serumkonzentrationen ergaben verringerte Werte für Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin sowie erhöhte Werte des HDL-Cholesterins. Ob adjuvantes Tamoxifen auch das Auftreten nicht tödlicher Herzinfarkte beeinflußt, wird derzeit untersucht (MC DONALD, C. T. et al.: Brit. med. J. 303 [1991], 435.)


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