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ORALCEPHALOSPORIN CEFIXIM (CEPHORAL)

Das Breitspektrumcephalosporin Cefixim (CEPHORAL) wirkt gegen zahlreiche grampositive und gramnegative Erreger – nicht jedoch gegen Staphylokokken, Pseudomonas, Enterokokken oder Anaerobier.1 Es wird unter anderem zur Behandlung von Otitis media sowie gegen Infektionen der Atemwege, Nieren und Harnwege angeboten. Das Oralcephalosporin kann einmal täglich oder zweimal täglich eingenommen werden.

Bei Otitis media und bei akuten Exazerbationen einer chronischen Bronchitis wirkt Cefixim gleichgut wie Amoxicillin (AMOXYPEN u.a.). Auch zur Behandlung von Tonsillitis oder Pharyngitis besitzt es keinen Vorteil gegenüber Penicillin V (ISOCILLIN u.a.).

Cefixim wird langsam und unvollständig im Magendarmtrakt aufgenommen (40 bis 50%ige Absorption). Die Suspension ergibt höhere Plasmaspiegel im wirksamen Bereich als Tabletten (Spitzenspiegel nach 4 bis 5 Stunden). 50% der aufgenommenen Menge wird innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Cefixim erscheint auch in der Galle.

Bei Nierenkranken ist die Eliminationshalbwertszeit von 3 Stunden gegenüber Nierengesunden um das Doppelte bis zum Vierfachen verlängert.2 Durchfall als Anwendungsfolge ist häufig (16-22%)3 und verläuft manchmal schwer. In zwei Studien bei Kindern war Diarrhoe mehr als zweimal so häufig wie unter Amoxicillin. Bauchschmerzen (3%), Übelkeit (7%), Dyspepsie (3%) und Blähungen (3%) kommen ebenfalls häufig vor,3 seltener Hautausschlag und Angioödem.3,4 Pseudomembranöse Kolitis ist beschrieben. Blutschäden sind selten.

Cephalosporine besitzen in der ambulanten Medizin keine Vorteile gegenüber Standardantibiotika wie Amoxicillin, Doxycyclin oder Erythromycin. Dies gilt auch für Cefixim.1 Die Neuerung ist doppelt so teuer wie Amoxicillin (vgl. Kasten).

FAZIT: Für das neue Oralcephalosporin Cefixim (CEPHORAL) dürfte kein Bedarf bestehen, da Standardantibiotika wie Penicillin V (ISOCILLIN u.a.) oder Amoxicillin (AMOXYPEN u.a.) meist gut wirksam sind. Im Gegensatz zu anderen Cephalosporinen wirkt Cefixim nicht gegen Staphylokokken.


© 1991 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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