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Misoprostol (CYTOTEC) – Mißbrauch als Abortivum in Brasilien: Eine Gruppe von Ärzten, Pharmazeuten und Sozialarbeitern aus Fortaleza im Bundesstaat Ceará/Brasilien, die sich GPUIM (Arbeitsgemeinschaft gegen mißbräuchliche Arzneimittelanwendungen) nennt, berichtet über einen breiten und wachsenden Mißbrauch des Ulkustherapeutikums Misoprostol (CYTOTEC) als Abortivum, weil in Brasilien Abtreibung verboten ist. Nach Umfragen bei Apothekern empfehlen diese Schwangeren, die eine Abtreibung wünschen, in mehr als 80% der Fälle das E Prostaglandin Misoprostol in einer Dosierung von 800 - 3.200 µg (4 - 16 Tabletten), wobei die Hälfte der Dosis intravaginal appliziert werden soll. Das Mittel ist frei verfügbar, weil in Brasilien keine Kontrolle des Arzneimittelverkaufs im Sinne einer Rezeptpflicht existiert. Misoprostol ist kein sicheres Abortivum. Nur in 50% der Fälle scheint es zu uterinen Blutungen zu kommen, die zu einer Abrasio als Notfallbehandlung führen. Bei nicht erfolgreichem Abtreibungsversuch besteht wahrscheinlich eine Gefahr der Fruchtschädigung mit kranialen und anderen Ossifikationsdefekten oder Spaltbildungen (O Globo vom 11. April 1991 / ati d).


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