logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1990; Nr.9: 82-3nächster Artikel
Kurz und bündig

Zurückhaltende Verwendung von Antibiotika gefordert: Bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika bedeuten Therapieversager und erhöhte Kosten. Somit sollte "ein niedriges Niveau resistenter Erreger Ziel der öffentlichen Gesundheitsvorsorge werden wie normaler Blutdruck und niedrige Serumcholesterinspiegel". Im Vergleich der Empfindlichkeit von E. coli in Stuhlproben von Kindern ergeben sich deutliche regionale Unterschiede bei gesunden Kindern zwischen 5 Monaten und 6 Jahren, die mindestens vier Monate zuvor keine Antibiotika eingenommen haben. Resistente E. coli fanden sich bei 40 von 41 Kindern aus Caracas (Venezuela), 51 von 53 aus Qin Pu (China) und 18 von 39 aus Boston (USA). Resistenzen gegen 5 oder mehr Antibiotika ließen sich in 20% der Isolate aus Qin Pu und 6% aus Caracas nachweisen, jedoch nicht bei denen aus Boston. Ein Editorial zur Studie ruft in Erinnerung: Zurückhaltende Anwendung von Antibiotika senkt die Häufigkeit resistenter Erreger. Verbesserte Hygiene vermindert den Bedarf an Antibiotika und die Übertragung von Erregern. "Wer Antibiotika verordnet und anwendet, sollte größeren Respekt vor deren breiten ökologischen Effekten entwickeln" (LESTER, S. C. et al.: N. Engl. J. Med. 323 [1990], 285 / LEVY, S. B., ibid 335).


© 1990 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1990; Nr.9: 82-3nächster Artikel