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BEHANDLUNG DER "SÄUGLINGSKOLIK"

Schreien ist ein natürliches Verhalten des Säuglings, mit dem er auf seine Bedürfnisse aufmerksam macht. In der Regel nimmt die tägliche Schreidauer ab der zweiten Lebenswoche zu und erreicht im Alter von sechs bis acht Wochen mit durchschnittlich zwei bis drei Stunden pro Tag ihren Höhepunkt. Danach nehmen die Schreiepisoden meist wieder ab und stabilisieren sich nach dem dritten Lebensmonat.1 Übersteigen bei einem gesunden Säugling in dieser Zeit Dauer und Häufigkeit des Schreiens das übliche Maß, gilt dies als exzessives Schreien, auch "Säuglingskolik" oder "Dreimonatskolik" genannt (a-t 1998; Nr. 6: 54).1-3

Die Abgrenzung zwischen physiologischem und übermäßigem Schreien ist oft schwierig. Bisweilen wird vermehrtes Schreien auch als extreme Ausprägung normalen Verhaltens angesehen.4 Zur Orientierung dienen die vor 60 Jahren formulierten "Wessel-Kriterien", wonach anfallsartige unstillbare Schrei- und Unruheepisoden eines ansonsten gesunden gut gedeihenden Säuglings an mehr als drei Stunden pro Tag und an mindestens drei Tagen pro Woche über mindestens drei Wochen als exzessives Schreien bezeichnet werden.2,5 Je nach verwendeter Definition sowie Art und Zeitpunkt der Datenerhebung sollen 5% bis 25% der gesunden Säuglinge betroffen sein.3,4 Das Phänomen tritt typischerweise am späten Nachmittag oder abends auf und kommt gleich häufig bei gestillten und flaschengefütterten Säuglingen sowie Mädchen und Jungen vor.1-3,6,7 Es kann Eltern erheblich belasten, zu verfrühtem Abstillen führen und das Risiko für Kindesmisshandlung (Schütteltrauma) erhöhen.1,3,4,8

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© 2017 arznei-telegramm, publiziert am 10. März 2017

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