logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 2012; 43: 56nächster Artikel
Netzwerk aktuell

Erektile Dysfunktion unter Esomeprazol (NEXIUM, Generika)

Ein 51-jähriger Mann mit Refluxösophagitis klagt nach mehrmonatiger Einnahme von Esomeprazol (NEXIUM, Generika) über seit Wochen bestehende Impotenz. Nach Absetzen des Protonenpumpenhemmers normalisiert sich die Sexualfunktion wieder (NETZWERK-Bericht 16.120). Bereits vor elf Jahren äußerten wir den Verdacht, dass Protonenpumpenhemmer Erektionsstörungen auslösen könnten (a-t 2001; 32: 47, 5 Berichte). Bislang erhielten wir hierzu zwölf Verdachtsberichte. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen 18 Meldungen aus dem Inland vor (BfArM: Schreiben vom 16. Mai 2012). Die niederländische Überwachungsbehörde Lareb dokumentiert 25, die britische MHRA 92 Berichte zu erektiler Dysfunktion, wobei alle hierzulande zugelassenen Abkömmlinge betroffen sind (zu finden über http://www.lareb.nl bzw. http://www.mhra.gov.uk). Omeprazol (ANTRA, Generika), das als ältester und bestgeprüfter Protonenpumpenhemmer am meisten verordnet werden dürfte, wird jeweils am häufigsten verdächtigt. Angaben in Fachinformationen bzw. Arzneimittelkompendien variieren von Land zu Land: In US-amerikanischen Produktinformationen wird für Esomeprazol und Lansoprazol (AGOPTON, Generika) Impotenz als unerwünschte Wirkung genannt, im britischen Nachschlagewerk British National Formulary für Lansoprazol und Omeprazol (BNF 63; März 2012; Seite 56). In deutschen Fachinformationen finden wir einen entsprechenden Hinweis nach wie vor nur bei Lansoprazol (z.B. Takeda: Fachinformation AGOPTON, Stand Okt. 2010).

© 2012 arznei-telegramm, publiziert am 1. Juni 2012

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.