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Die entscheidende Sekunde - FSA zu Muster-"Bestellungen" über den ausliefernden Kurier

Zunehmend liefern Firmen ohne Anforderung Arzneimittelmuster per Kurier, die der Arzt erst bei der Lieferung per Unterschrift legitimieren soll (a-t 2012; 43: 12). Der Verein Freiwillige Selbstkontrolle Arzneimittelindustrie e.V. (FSA) hält eine Beanstandung solcher - wie wir finden - untergeschobenen Anforderungen für unbegründet: Das Arzneimittelgesetz gebiete "keinen bestimmten zeitlichen Abstand zwischen Anforderung und Musterabgabe, es will lediglich sicherstellen, dass die Freiheit des Arztes, sich für oder gegen eine Musteranforderung zu entscheiden, gewahrt bleibt" (FSA: Schreiben vom 28. März 2012). Das sehen wir anders. Und Kollegen äußern massiven Unmut: Viele, die aus der Sprechstunde herausgerufen werden, um die Lieferung eines nicht angeforderten Musters per Kurier durch Unterschrift zu legitimieren, sind verärgert und fühlen sich erpresst. Die so genannte Anforderung, die in der Sekunde vor der Musterabgabe unterschrieben werden soll, erinnert uns an Überrumpelung oder Aspekte einer Nötigung und nicht an die Freiheit des Arztes, Muster anzufordern. Möglicherweise spekulieren die Firmen darauf, dass Kurierdiensten wohl kaum Hausverbot erteilt werden kann, Pharmareferenten aber sehr wohl, -Red.

© 2012 arznei-telegramm, publiziert am 5. April 2012

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