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Überdosierung mit Fentanyl-Nasenspray (INSTANYL)

Ein 86-jähriger Mann mit postherpetischer Neuralgie verwendet das Opioidanalgetikum Fentanyl als Nasenspray (INSTANYL). Wegen verstopfter Öffnung versucht er, das Nasenspray mit einer glühenden Büroklammer wieder funktionsfähig zu machen. Nach der Anwendung entwickeln sich daraufhin Schwindel, Denkstörung, Übelkeit und Schläfrigkeit als Zeichen einer Überdosierung (NETZWERK-Bericht 15.579). Seit September 2009 ist das Spray für Erwachsene, die bereits eine Opioidbasistherapie wegen chronischer Tumorschmerzen erhalten, zur Behandlung von Durchbruchschmerzen auf dem Markt (Nycomed: Fachinformation INSTANYL, Stand Juli 2009). Über Verstopfung der Sprühöffnung liegen dem Hersteller bislang keine Berichte vor. Die Patientenbroschüre weist darauf hin, dass die Düse nach jeder Anwendung gründlich zu reinigen ist. Verstopfung "kann allerdings, wie bei allen nasal applizierbaren Präparaten, prinzipiell entstehen" (Nycomed: Schreiben vom 2. Juli 2010).
Manipulationen an der Sprühöffnung können zu beträchtlichen Überdosierungen führen. In Gebrauchsinformationen anderer Nasensprays, beispielsweise für das GnRH-Analogon Nafarelin (SYNARELA), wird daher gewarnt, "auf keinen Fall … die Pumpenspitze mit einem spitzen Gegenstand (zu) reinigen" (Pfizer: Beipackzettel SYNARELA, Stand März 2009).

© 2010 arznei-telegramm, publiziert am 16. Juli 2010

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