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Korrespondenz

XENBILOX: VERTEUERUNG UM FAKTOR 15

Für einen Kunden bestellen wir CHENOFALK (Chenodeoxycholsäure), 100 Stück zum Preis von 58,69 €. Die Firma Sigma-Tau teilt uns zunächst mit, dass es gerade einen Lieferengpass gibt. Nach einer erneuten Nachfrage bekommen wir die Info, dass das Präparat nun nicht mehr vertrieben wird. Man bietet uns das Nachfolgepräparat XENBILOX an. Packungsgröße, Inhaltsstoffe und Indikation sind exakt gleich, nur der Preis lässt mich stutzig werden: 100 Stück für 867,14 € - fast das 15fache! Dem Kunden ist es egal, die Gesetzliche Krankenkasse zahlt es ja. Angesichts der ständigen Diskussion über mögliche Einsparungen frage ich mich, wieso gegen solche Preistreiberei nicht vorgegangen wird.

A. PERSON (Apothekerin)
D-79194 Gundelfingen
Interessenkonflikt: keiner

Die Methode hat Tradition. Aus alten Wirkstoffen wird das Maximum herausgeholt: der Preis, den der Markt hergibt. Dieser hat mit Forschungs- oder Produktionskosten nichts zu tun. Eine Karikatur, die vor fast 30 Jahren den Tagungsbericht einer Marketingveranstaltung der Firma Ciba-Geigy zierte (Abbildung), veranschaulicht dies. Damals begeisterten sich die Verkaufsstrategen an der Idee, mit einer Pflasterzubereitung für das 100 Jahre alte Glyzeroltrinitrat eine neue Preisdimension zu eröffnen (a-t 1983; Nr. 7: 61-2), -Red.

© 2010 arznei-telegramm, publiziert am 12. März 2010

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